Medienkabarett

Medienkabarett
Medi|enkabarett,
 
Sammelbezeichnung für von Rundfunk- und Fernsehanstalten ausgestrahlte Kabarettsendungen. Das Medienkabarett steht im Spannungsfeld zwischen der grundgesetzlich garantierten freien Meinungsäußerung und der Pflicht zur »Ausgewogenheit« der im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesendeten Beiträge. Auch der »Kunstvorbehalt« (Art. 5, Absatz 3 GG), unter den die Satire fällt, und eine differenziertere Beurteilung der »Ausgewogenheit« im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28. 2. 1961 schließen offene oder versteckte Zensurmaßnahmen gegen satirische und gesellschaftskritische Kabarettsendungen nicht aus.
 
Erste Beispiele des Medienkabaretts sind die Fernsehserien »Rückblende« (1961-63) und »Hallo Nachbarn!« (1963-65), danach konnten sich »Notizen aus der Provinz« (1973-79) und »Scheibenwischer« (seit 1980, beide mit D. Hildebrandt) etablieren. Seit Mitte der 80er-Jahre hat das Angebot an Medienkabaretts zugenommen. Im Hörfunk sind zu nennen »Die Insulaner« (1948-63, von Günter Neumann gegründet), »Bis zur letzten Frequenz« (1965-77, von Volker Kühn) und »Hammer und Stichel« (seit 1976, von und mit H. D. Hüsch und H. Ruge).

Universal-Lexikon. 2012.

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